Hört man von Liberia, wird dieses westafrikanische Land meist mit unter seiner Flagge fahrenden, hier registrierten und sehr oft wenig vertrauenserweckenden Schiffen in Verbindung gebracht. Diesem Vorurteil auf der Spur, haben wir im März 2023 die pulsierende Hauptstadt Monrovia besucht und möchten abenteuerlustige Reisende einladen, diese faszinierende Stadt mit ihrer einzigartigen Mischung aus Geschichte, Kultur sowie natürlicher Schönheit auf einer Reise durch die lebhaften Straßen, historischen Stätten sowie kulturellen Schätze gemeinsam zu entdecken.



Auch für Traveller mit wenig Zeit lässt sich zumindest ein Stopover im Rahmen beispielsweise einer von Brussels Airlines mehrfach in der Woche angebotenen Flugverbindung BRU – FNA – ROB – BRU problemlos auch als Award-Flug realisieren. So erreichten wir von Freetown in Sierra Leone kommend am Abend den nach dem ersten Präsidenten des Landes Joseph Jenkins Roberts benannten Robertsville International Airport der liberianischen Hauptstadt sowie nach einer etwas mehr als einstündigen Fahrt über exakt 60 km vom östlich am Südrand der Stadt Harbel gelegenen Flughafen unser gebuchtes Hotel im Stadtzentrum. Wissenswert ist, dass die nach dem amerikanischen Präsidenten James Monroe benannte, 1821 von der amerikanischen Kolonialgesellschaft gegründete, Stadt Ende des 19. Jahrhunderts einen nicht allzu großen Hafen besaß und nur zu einem kleinen Teil aus Steingebäuden, im Übrigen aus Hütten bestand.



Nach einer eher kurzen Nacht startete am nächsten Morgen die Erkundung der nach 14-jährigem Bürgerkrieg auch in der Hauptstadt der ersten unabhängigen Republik Afrikas unübersehbar noch deutlich zerstörten Infrastruktur des Landes offiziell als „die Stadt Christi“ oder Christopolis bekannten, mit nur knapp einer Million Einwohnern eher kleinen City mit einem Hotel-Minibus. Besucht wurden mit Ducor Hill am höchsten Punkt die erste Verteidigungsanlage Liberias, mit Fort Norris der erste Leuchtturm des Landes und das Denkmal zu Ehren des ersten Präsidenten, Joseph Jenkins Roberts. Ebenfalls hier oben befindet sich noch die Ruine des ehemaligen Luxushotels „Ducor Palace“ der Interkontinentalgruppe mit einem unverbauten Blick auf die Atlantikküste und den Hafen, wo nicht nur große internationale Kongresse stattfanden, sondern Persönlichkeiten wie Kennedy, Gaddafi, Mandela sowie Jackson übernachteten. Weiter sahen wir mit der Providence Baptist Church die in den frühen 18hunderter Jahren von zurückkehrenden Amerikanern erbaute, älteste und renommierteste Kirche des Landes, wo am 26. Juli 1847 die Unabhängigkeitserklärung unter-zeichnet wurde. Zu den historischen Juwelen der Hauptstadt gehören sicher ebenso das Nationalmuseum sowie Providence Island, wo vormals 1822 die ersten Siedler landeten und Liberias erste Stadt gründeten.



Aus logistischen Gründen nicht besucht, aber sicher genauso interessant, wäre die seit 1926 im Land ansässige Firestone Rubber Plantation, die weltgrößte Kautschukplantage, mit dem ehemals größten Reifenwerk in Afrika sowie ein Ausflug auf eine von sechs nur von Schimpansen bewohnte Affeninsel oder „Monkey Island“ inmitten des Farmington River in Marshall. Die hier als Vertreter ihrer Spezies mehr als verdient ihren Ruhestand genießenden, von 1974 bis 2005 über 30 Jahre lang bekannt als Vilab II für das Liberianische Institut für Biomedizinische Forschung für das gemeinnützige Unternehmen New York Blood Center für die Forschung missbrauchten, eine Seuche und 1989 bzw. 1999 zwei Bürgerkriege überlebt habenden, ehemaligen Labor-Schimpansen sorgten für wichtige Durchbrüche in der Entwicklung von Medikamenten gegen Hepatitis B sowie auch einem Untersuchungsverfahren für Hepatitis C.
Mit vielen neuen Eindrücken stand am dritten Tag bei einem gewährten late CheckOut Relaxen in der Hotelanlage auf dem Programm, bevor es für uns hieß, ein drittes Mal von Westafrika Abschied zu nehmen und den verkehrsbedingt fast zweistündigen Rücktransfer zum Airport für den gebuchten Flug zunächst wieder nach Brüssel zu beginnen.
Mit unserer ausgesuchten Unterkunft, dem „Mamba Point Hotel“, haben wir in sehr zentraler Lage und nur einen Straßenzug entfernt vom Meer eine sehr gute Wahl getroffen (www.mambapointhotel.com). Im Restaurant „BARRACUDA seafood & sushibar“ des Hotels genossen wir Reiseende auch das Abschiedsessen mit ausgezeichneten Sushi-Speisen. Das Bezahlen war übrigens völlig problemlos mit US-Dollar möglich, so dass sich für einen kurzen Aufenthalt der Umtausch in liberianische Dollar erübrigte.



Fazit:
Die Republik Liberia hat mit ihrer faszinierenden Hauptstadt Monrovia erheblich mehr zu bieten, als man aus den seltenen Schlagzeilen vermuten könnte; es ist eine aufregende Stadt mit einer einzigartigen Mischung aus Geschichte, urbanem Flair sowie kultureller Vielfalt, deren Geheimnisse zu entdecken sich lohnt.



Einige interessante Angaben zum Land:
Offizielle Bezeichnung: Republik Liberia
Kontinent: Afrika
Staats- und Regierungsform: präsidentielle Republik
Hauptstadt: Monrovia
Größe: 111.369 km²
Einwohnerzahl: 5,4 Millionen
Offizielle Landessprache: Englisch
Währung: Liberianischer Dollar (LRD)
Flagge und Wappen:

